Im Herzen des Mittelmeers gelegen, waren Spanien und Portugal im Altertum ein Brennpunkt für Handel, Kultur und politische Macht. Die Region war von vielen antiken Zivilisationen geprägt, darunter die Phönizier, Römer, Mauren und Westgoten. Jede dieser Kulturen hinterließ ihre eigene einzigartige Spur in der Geschichte der Iberischen Halbinsel. Von der Gründung der ersten Städte bis hin zur Ankunft der Römer und der Entdeckung der Neuen Welt – die Geschichte dieser Region ist eine faszinierende Reise durch die Jahrhunderte. In diesem Blog-Artikel werden wir uns auf eine spannende Reise begeben, um die Geschichte von Spanien und Portugal im Altertum zu erkunden.
Inhalt
Die Iberer: Die prähistorische Bevölkerung der Halbinsel
Die Iberer waren eine prähistorische Bevölkerung, die auf der iberischen Halbinsel lebte, die heute von Spanien und Portugal eingenommen wird. Die Iberer waren eine heterogene Gruppe von verschiedenen Stämmen, die verschiedene Sprachen sprachen und unterschiedliche kulturelle Traditionen hatten.
Im Altertum wurde die iberische Halbinsel von vielen verschiedenen Völkern erobert, darunter die Phönizier, Griechen, Karthager und Römer. Die Iberer hatten jedoch auch eigene politische und militärische Organisationen, darunter Stammesverbände und Königreiche, die auch gegen die Eroberung durch die Römer Widerstand leisteten.
Die Iberer waren bekannt für ihre Fähigkeiten in der Metallurgie und ihre Fertigkeiten in der Herstellung von Waffen und Schmuck. Sie betrieben auch Handel mit anderen Kulturen und waren bekannt für ihre Produktion von Olivenöl und Wein.
Die Phönizier und ihr Einfluss auf die Küstenstädte
Die Phönizier waren ein antikes Volk, das im 1. Jahrtausend v. Chr. entlang der Küsten des östlichen Mittelmeers lebte und Handel trieb. Sie waren bekannt für ihre Seefahrerfähigkeiten und gründeten zahlreiche Küstenstädte entlang des Mittelmeers, einschließlich solcher in Spanien und Portugal.
Eines der wichtigsten Handelsgüter der Phönizier waren Purpurschnecken, die in der Region des heutigen Libanons gefunden wurden. Sie exportierten auch Olivenöl, Wein und andere Waren aus ihren Kolonien in Spanien und Portugal. Die Phönizier waren auch bekannt für ihre Metallbearbeitungsfähigkeiten und produzierten hochwertige Metallwaren, die sie ebenfalls exportierten.
Die phönizischen Kolonien in Spanien und Portugal waren wichtige Handelszentren und hatten einen großen Einfluss auf die lokale Bevölkerung. Die Phönizier gründeten Städte wie Gadir (heute Cádiz) und Malaka (heute Málaga), die bis heute existieren. Die Phönizier brachten auch ihre Sprache und Kultur mit sich und beeinflussten die lokale Bevölkerung in Spanien und Portugal.
Insgesamt hatten die Phönizier einen großen Einfluss auf die Küstenstädte im antiken Spanien und Portugal. Sie gründeten wichtige Handelszentren, exportierten wertvolle Waren und beeinflussten die lokale Kultur. Ihr Einfluss ist bis heute in der Region spürbar.
Die Herrschaft der Römer in Hispania und Lusitania
Die Herrschaft der Römer in Hispania und Lusitania begann im Jahr 218 v. Chr., als römische Truppen unter Führung von Publius Cornelius Scipio Africanus in Spanien landeten. Während der folgenden Jahrhunderte errichteten die Römer eine umfangreiche Infrastruktur, einschließlich Straßen, Brücken, Aquädukten und Häfen.
Sie gründeten auch zahlreiche Städte, darunter Emerita Augusta (heute Mérida), Corduba (heute Córdoba) und Hispalis (heute Sevilla).
Die Römer brachten auch ihre Gesetze und Sprache mit nach Hispania und Lusitania. Latein wurde zur dominierenden Sprache und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil der spanischen und portugiesischen Kultur.
Die Herrschaft der Römer in Spanien und Portugal war jedoch nicht ohne Konflikte. Die Römer kämpften gegen zahlreiche rebellische Stämme, darunter die Lusitaner unter Führung von Viriathus. Auch die Punischen Kriege zwischen Rom und Karthago hatten Auswirkungen auf die Region.
Trotz der Herausforderungen, die die Herrschaft der Römer in Spanien und Portugal mit sich brachte, hinterließ sie auch eine tiefgreifende kulturelle und architektonische Spur. Viele der römischen Ruinen, wie das Amphitheater in Mérida oder der Aquädukt von Segovia, sind bis heute beeindruckende Sehenswürdigkeiten und ziehen Touristen aus aller Welt an.
Die Westgoten und das Ende der antiken Epoche
Die Westgoten waren ein germanisches Volk, das im 5. Jahrhundert in Spanien und Portugal einfiel und das Ende der antiken Epoche in dieser Region einläutete. Sie eroberten große Teile des römischen Spaniens und machten Toledo zu ihrer Hauptstadt. Unter der Herrschaft der Westgoten erlebte das Land eine Phase der Stabilität und des Wohlstands.
Die Westgoten waren auch für ihre religiöse Konversion zum Christentum bekannt und unterstützten die katholische Kirche. Dies führte zu Konflikten mit den arianischen Vandalen in Nordafrika.
Trotz ihrer kulturellen Beiträge und ihrer Regierungserfahrung wurden die Westgoten letztendlich von den muslimischen Mauren im 8. Jahrhundert besiegt und vertrieben. Dies markierte das Ende der westgotischen Herrschaft in Spanien und Portugal und den Beginn der islamischen Epoche in der Region.
Erbe und Erinnerung: Wie die Antike in Spanien und Portugal weiterlebt
Erbe und Erinnerung sind wichtige Aspekte der Geschichtsbewältigung und -vermittlung. In Spanien und Portugal lebt die Antike noch immer weiter, sowohl in der Architektur als auch in der Kultur.
Während der römischen Herrschaft im Altertum waren Spanien und Portugal wichtige Provinzen des Römischen Reiches. Viele Städte wurden gegründet oder erweitert, darunter auch die heutige Hauptstadt Madrid, die damals als “Matrice” bekannt war. Die römischen Einflüsse sind noch heute sichtbar, beispielsweise in den römischen Amphitheatern in Mérida und Tarragona. Auch die römische Brücke von Alcántara in Spanien ist ein beeindruckendes Beispiel antiker Ingenieurskunst.
In Portugal war die Stadt Conimbriga während der römischen Herrschaft eine wichtige Stadt. Heute sind dort noch viele Überreste zu sehen, darunter auch Mosaiken und Wandmalereien. Auch die römische Villa von Milreu in der Algarve ist ein beeindruckendes Beispiel der römischen Architektur.
Neben der Architektur leben auch viele antike Bräuche und Traditionen in Spanien und Portugal weiter. So wird beispielsweise in Spanien noch immer die “Feria de Abril” gefeiert, ein Volksfest, das auf römische Ursprünge zurückgeht.